Kretisches Olivenöl erkennen und genießen
Wenn ich an Kreta denke, denke ich an Sonne, Berge, das Meer – und an Olivenöl. Für viele ist das einfach ein Produkt im Supermarktregal. Für mich ist es Teil meines Alltags, meiner Küche und meiner Verbindung zu den Menschen dort.
Als jemand, der sich mit nachhaltigem Gärtnern beschäftigt, interessieren mich auch bei Lebensmitteln Herkunft und Qualität. Ich will wissen, woher etwas kommt, wie es hergestellt wird und wer dahintersteht. Deshalb war mein Besuch bei der Kalaitzakis-Familie im Westen von Kreta besonders. Rund um Kolimvari gibt es viele Olivenhaine. Was mir dort aufgefallen ist, war die Haltung. Die junge Frau, die mir die Produktion gezeigt hat, wirkte überzeugt und klar. Alles bio, keine Mischungen, keine Tricks. Einfach das, was dort wächst – in guter Qualität.

Ein paar Tage später war ich im Werk von Terra Creta. Größer, strukturierter, aber ebenfalls mit Qualitätsanspruch. Wer glaubt, Olivenöl sei immer gleich, hat vermutlich nie den Unterschied gerochen. Ein gutes Öl riecht frisch – nach Gras, Tomate oder Artischocke. Nicht fettig oder abgestanden.
Wie erkennt man echtes kretisches Olivenöl? Meist steht es direkt auf dem Etikett. Kreta ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Die Produzenten nennen ihre Region, etwa Kolimvari oder Sitia. Achte auf „Natives Olivenöl extra“ und darauf, dass es aus einer Ernte und einem Ursprungsland stammt. Keine Mischung aus verschiedenen Ländern.
Es gibt auch im Supermarkt gute Öle. Einige Eigenmarken haben in Tests überzeugt. Trotzdem ist mir der Bezug zur Herkunft wichtig. Ich will nicht nur Qualität, sondern auch eine Geschichte und Menschen dahinter.

Zuhause lagere ich mein Olivenöl dunkel. Licht schadet der Qualität. Ich habe ein Regal ohne direktes Sonnenlicht – das reicht. In der Küche nutze ich es selten zum Braten. Dafür ist es mir zu schade. Ich esse es pur: etwas gutes Brot, Pita, etwas Balsamico dazu. Fertig.
Ein gutes Olivenöl braucht keine Zusatzstoffe, keine Aromen, keine Effekte. Es reicht, wenn es ehrlich gemacht ist. Das finde ich bei kleinen Herstellern auf Kreta.
Wenn du Kreta besuchst, schau dich nicht nur nach Stränden um. Suche die Menschen, die ihre Olivenbäume kennen. Sie machen ein Produkt, das nicht austauschbar ist. Und das merkt man.